2019 ist die Welt noch in Ordnung. Die britische Band You Me At Six reist für die Arbeit an ihrer siebten Platte ins warme Thailand …
2019 ist die Welt noch in Ordnung. Die britische Band You Me At Six reist für die Arbeit an ihrer siebten Platte ins warme Thailand. Dort bezieht sie eine schicke Villa mitten im Grünen, um ohne Ablenkung ans Werk zu gehen. Doch es ist nicht alles paradiesisch. Sänger Josh hadert, für ihn soll nach diesem Album Schluss sein mit der Band. Genau unter diesem Eindruck und der Ambition noch einmal alles zu geben, entsteht Suckapunch.
Los geht’s mit dem rohen und kantigen Nice To Me, an das sich das krachige Make Me Feel Alive anschließt. Beide Tracks klingen nach einem Befreiungsschlag und gerade letzterer experimentell. The Prodigy mit Firestarter lassen grüßen. Dass You Me At Six ihre Komfortzone verlassen und Spaß daran haben, neue Sachen auszuprobieren, ist deutlich zu spüren. Erst Track Nummer drei und gleichzeitig erste Single Beautiful Way klingen wieder gefälliger, ohne jedoch ihre Kraft einzubüßen. Was hier gesampelt klingt, ist eine neue Methode, die Gitarrist Max und Produzent Dan Austin nutzen. Dort, wo es passt, machen sie die Songs absichtlich langsamer oder schneller und spielen mit deren Tempo. Ruhiger geht es hingegen bei Kill The Mood zu, dessen Ende mit schweren Gitarren überrascht. So auch das melancholische Glasgow, bei dem Sänger Josh zum Schluss laut wird und fast schreit.
Was eigentlich ein Schlusspunkt sein sollte, ist für You Me At Six nach ihrer über 15-jährigen Bandgeschichte ein Neuanfang geworden. Ohne den vermeintlichen Ausstieg von Josh hätten sie keine neuen Wege beschritten und würden sich nicht wohler denn je mit ihrem frischen Material fühlen. Und was sagt der Unruhestifter selbst dazu? Er ist mächtig stolz auf das Werk seiner Band, hört Suckapunch seit über einem Jahr rauf und runter und hat keine Zweifel mehr, dass es für ihn mit You Me At Six definitiv weitergeht.
